Für viele Produkte gibt es ab 2021 neue Labels, die zum einen deutlich mehr Informationen zum Artikel enthalten, außerdem mit Piktogrammen versehen sind für eine bessere Verständlichkeit. So hat die EU beispielsweise nicht nur für LED Beleuchtung ein neues Energy-Label konzipiert, auch auf Autoreifen finden sich jetzt andere Energieeffizienzklassen und weiterführende Informationen. Eine wesentliche Neuerung bei LED Leuchtmitteln und anderen Aufklebern ist der QR-Code, welcher direkt zu einer offiziellen Datenbank führt, in der alle Merkmale zum Produkt vom Hersteller hinterlegt werden. Dort sind also deutlich mehr Features zu finden als auf dem Energielabel aufgedruckt.
Gerade im fremdsprachigen europäischen Ausland wird es für Endkunden somit einfacher, das richtige Produkt zu kaufen. Neben der Transparenz wird ebenfalls die Sicherheit optimiert. Im Bereich von Lampen und Leuchtmitteln gilt das neue Etikett ab dem 01.09.2021. Alle Beleuchtungskörper, die vor diesem Datum produziert wurden, dürfen aber weiterhin mit dem alten Aufdruck verkauft werden. Die EU-Kommission gewährt Herstellern und Händlern eine Frist von 18 Monaten, bis das bisher genutzte Etikett dann ungültig wird und nicht mehr im Vertrieb von Leuchtmitteln verwendet werden darf.
Was ist ein Energielabel?
Energielabel gibt es jetzt verbindlich für alle Haushaltsgeräte, aber auch der Gasboiler zu Hause erhält bei der nächsten Inspektion einen Aufkleber mit der Energieeffizienzklasse. Die bisherige Einstufung hat sich durch die EU-weit einheitlichen Standards leicht verändert. Die Pflicht zum neuen EU-Energielabel ergibt sich aus der EU-Richtlinie 2010/30/EU. Bei Elektrogeräten erfolgt eine Einteilung in die Klassen A – G, wobei A+, A++ usw. wegfallen. Auch bei allen LED Leuchtmitteln gibt es diese Unterteilung, durch die ein direkter Vergleich unterschiedlicher LED Beleuchtung für jeden Verbraucher leicht möglich wird. Anders als bei Elektrogeräten geht es aber weniger um den reinen Energieverbrauch der verschiedenen Lampenarten als vielmehr um die maximale Lichtausbeute. Dies sind die sieben neuen Klassen auf dem Energielabel für Leuchtmittel:
Eine LED Lampe mit niedriger Einstufung in eine der unteren Klassen muss dabei keineswegs minderwertig oder schlecht sein, denn oftmals ist keine grelle Beleuchtung gewünscht, sondern ein dezent warmes Licht. Ist die neue Lampe nicht dimmbar, lässt sich die Leistung in Lumen dann nicht verringern. Besonders effizient sind natürlich Leuchtmittel mit hoher Lichtausbeute, die sich über einen Dimmer beziehungsweise häufig auch kabellos per Fernbedienung auf die gewünschte Lichtintensität einstellen lassen.
Eine Lampe kann über mehrere verschiedene Lichtquellen verfügen, etwa LEDs, Kompaktleuchtstoffe oder Halogen. Bei einer Leuchte wird von einer Anlage gesprochen, die das Licht mehrerer Lampen umwandelt, filtert oder verteilt. Oftmals sind Leuchten mit speziellen Schutzausrichtungen versehen, damit diese auch einer hohen Temperaturentwicklung standhalten können wie beispielsweise in der Terraristik. Wichtig ist die offizielle Unterteilung in Birnen, Lampen und Leuchten vor allem für Hersteller, Endkunden orientieren sich vorrangig an den verschiedenfarbigen Effizienzklassen sowie dem aufgedruckten Stromverbrauch pro 1.000 Stunden Betriebsdauer.
Aufbau altes vs. neues Energylabel: Alle Unterschiede auf einen Blick
Nach dem alten Energy-Label, welches ab September 2021 nicht mehr gebräuchlich ist, gab es eine Unterteilung der verschiedenen Leuchtmittel in einzelne Energieeffizienzklassen:
alte Effizienzklasse Art des Leuchtmittels
- A bis A++ LED Leuchtmittel
- A+ Natriumdampflampen
- A – B Kompaktleuchtstofflampen
- B infrarotbeschichtete Halogenlampen
- C 230 V Halogenlampen mit Xenon-Gas sowie Halogenleuchten mit 12 – 24 V
- D – F Halogenlampen 230 V
- E – G Glühbirnen
Gemäß des Energielabels 2021 für Leuchten wird nun die Lichtausbeute pro Watt Leistungskraft einer Lampe bemessen, um die Effizienz bestimmen zu können.
Außerdem enthält das neue Energy-Label für Lampen und Leuchten den durchschnittlichen Bedarf an Energie in kWh/1.000 h Betrieb. Durch diese neue Angabe auf dem Etikett lässt sich der Energieverbrauch im eigenen Haushalt planbar senken.
Neue Vorgaben durch die EU für Leuchtmittel
Durch die neue EU-Verordnung ergeben sich besondere Anforderungen an eine ökologische Gestaltung von Lampen, die bislang häufig in Geschäftsräumen eingesetzten Halogen- und Leuchtstofflampen werden daher ab 2023 nicht mehr produziert und werden dementsprechend später nicht mehr im Handel verfügbar sein. Wie bei Glühbirnen wird es wenig effiziente Leuchtmittel zwar noch eine Zeit lang zu kaufen geben, bereits jetzt ist aber ein Trend hin zu LED Leuchtmitteln mit großer Lichtausbeute zu beobachten. Durch die neuen Vorgaben der EU zu Lampen und Leuchtmitteln soll die jährliche CO2-Emission noch weiter gesenkt werden, Experten schätzen mit einer Einsparung von rund 40 Mio. Tonnen CO2.
Wichtige Änderungen (Rot ist das neue Grün)
Über den QR-Code, der sich auf dem neuen Energy-Label von 2021 unten rechts befindet, lassen sich alle Daten zum Produkt auf der EPREL Datenbank der EU-Kommission abrufen. EPREL ist die Abkürzung für „European Registry for Energy Labeling“. Diese Datenbank wird derzeit von Produktherstellern mit konkreten Angaben zu diversen Stromverbrauchern aktualisiert, ebenfalls greifen Endverbraucher auf di EPREL Daten zu, um sich neben der jeweiligen Energieeffizienzklasse noch weitere produktrelevante Details anzeigen zu lassen vor dem Kauf eines Artikels.
Grundsätzlich wird jetzt zwischen einer Birne, Lampe oder Leuchte unterschieden. Die neue Kennzeichnungspflicht in Lumen besteht jedoch nur für LED Leuchtmittel und andere Arten der Beleuchtung, nicht aber beispielsweise für den Stromverbrauch einer Lampe ohne Birne. Auf diesem Gerät findet sich dann ein anderes Etikett, welches neben dem Energiebedarf des Elektrogeräts in den Effizienzklassen A – E ebenfalls seit 2021 einen QR-Code enthält mit weiterführenden Informationen zum Gerät, nicht aber separat erhältlicher Leuchtmittel.
Das neue EU-Label für Beleuchtungsartikel ist zwar ab 01.09.2021 vorgeschrieben, dennoch haben Hersteller und Händler bis zum März 2023 Zeit, Bestände mit dem veralteten Etikett zu verkaufen. Erst danach ist das Anbieten von LED Beleuchtung ohne aktuelles Energie-Etikett nicht mehr zulässig.
Wer auf dem neuen Label vergeblich nach einer Lampe oder Leuchte mit der Effizienzklasse A sucht, braucht sich nicht wundern! Laut dem deutschen Bundesministerium für Wirtschaft und Energie soll die beste Energieeffizienzklasse zunächst frei bleiben auf dem neuen Aufdruck. Ziel ist, den Energiebedarf von Leuchtmitteln immer weiter zu verringern und die Hersteller anzuspornen, baldmöglichst die beste Klasse befüllen zu können.
Kaufratgeber: LED Lampen mit geringer Energieeffizienzklasse & wenig Stromverbrauch
Wird ein LED Leuchtmittel in eine rot-, gelb- oder orangefarbene Kategorie eingeteilt, muss dies keinesfalls ein Zeichen für mangelnde Qualität sein! Lediglich wenn wirklich eine ganz helle Beleuchtung gewünscht oder für spezielle Einsatzzwecke das volle Lichtspektrum ausgenutzt werden soll, sollte der Käufer wirklich auf eine Einstufung in die – derzeit vakante – Energieeffizienzklasse A achten. Neben der Lichtausbeute in Lumen ist außerdem der Stromverbrauch interessant, wobei bei jeglicher Art der LED Beleuchtung ohnehin von einem geringen Energiebedarf ausgegangen werden kann. Viel Geld lässt sich sparen beim Umstieg auf LED Lampen von anderen Beleuchtungssystemen, gerade in großen Büros oder Produktionsstätten ergibt sich neben einer Kosteneinsparung dann auch noch ein großer Vorteil für die Umwelt, wenn weniger schädliches CO2 durch die Beleuchtung erzeugt wird. Dank der Aufdrucke auf dem neuen Energy-Label ab 2021 lässt sich die Gesamtersparnis pro Haushalt oder Unternehmen aber leicht selbst berechnen, wenn der aktuell gezahlte Strompreis pro geleisteter Kilowattstunde bekannt ist. Wer sich unsicher ist, welches denn nun die passende Lichtquelle für die eigenen Beleuchtungszwecke ist, findet über den QR-Code direkt auf dem Produkt noch mehr Hinweise und Produktdaten, welche die Kaufentscheidung beeinflussen können und dabei helfen, die passende Beleuchtung besser zu finden.
Fazit: Neues Energielabel für Lampen und Leuchten ab Herbst 2021
Im Gegensatz zum alten Aufkleber sind auf dem EU-Label für Beleuchtung ab 2021 ersichtlich:
- Lichtausbeute eines Leuchtmittels unterteilt in neue Effizienzklassen von A – G
- Energiebedarf in kWh pro 1.000 h Betrieb
- Anbindung an EU-Produktdatenbank EPREL mittels QR-Code
Auch wenn die Umstellung auf den neuen Effizienzausweis für Hersteller und Lampenhändler mit Aufwand und Kosten verbunden ist, können sich Endverbraucher EU-weit über deutlich mehr Transparenz und verbesserte Vergleichsmöglichkeiten beim Lampenkauf freuen.