Anders als bei anderen Leuchtmitteln wie den Energiesparlampen haben LED Lampen im Normalfall keine Zeitverzögerung beim Einschalten. In einigen wenigen Fällen kann es jedoch dazu kommen, dass die LED Lampe erst ein bis zwei Sekunden nach dem Einschalten ihre Leuchtkraft entwickelt. Es mag sich um Einzelfälle handeln, aber manche Kunden berichten sogar von Verzögerungen von bis zu fünf Sekunden. In dem nun folgenden Artikel wollen wir uns mit diesem Phänomen detailliert auseinandersetzen.
Die Einschaltverzögerung bei LED Lampen
So mancher Nutzer kennt die unangenehme Erfahrung, wenn ihn nach der Betätigung des Lichtschalters statt einer hellen Umgebung weiterhin tiefe Finsternis umgibt. Wie eine halbe Ewigkeit will es ihm erscheinen, bis die LED Lampe schließlich doch ihre Leuchtkraft entwickelt. Der Angriff auf das Nervensystem ereignet sich nicht selten beim Gang zur Toilette oder im Treppenhaus, wenn sich das Leuchtmittel in tiefschwarzer Nacht besonders viel Zeit lässt, bevor es endlich seine Funktion erfüllt.
Leuchtmittel mit unterschiedlichen Einschaltzeiten
Bei klassischen Leuchtmitteln kam es nie zu derartigen Verzögerungen. Sowohl die Glühbirne als auch die Halogenlampe leuchteten sofort nach dem Einschalten, lediglich die Neonröhre und die Energiespar-Lampe waren für ihr träges Verhalten bekannt. Allerdings dominierten die beiden letztgenannten nach diversen EU-Verboten den Markt. Deshalb kam es einer allgemeinen Erleichterung gleich, als die LED Lampen erschwinglich wurden und allmählich mehr und besser verkauft wurden.
Die neuen Leuchtmittel überzeugten besonders durch ihre lange Lebensdauer und eine besonders hohe Energieeffizienz. Vor allem aber konnte der Nutzer nun wieder unmittelbar nach der Betätigung des Lichtschalters ihre volle Leuchtkraft nutzen. Leider hat sich das positive Bild in letzter Zeit etwas eingetrübt, weil auch im Zusammenhang mit der LED Birne immer mal wieder von Einschaltverzögerungen berichtet wird. Eigentlich dürften diese Mängel gar nicht auftreten, denn die Technik ist ausgereift und ohne besondere Trägheitsmomente, wie etwa bei den Energiesparlampen.
Wie kommt es zur Einschaltverzögerung?
Zunächst sollte klar sein: Eine deutliche Verzögerung der „Erleuchtung“ hat ihre Ursache nicht im Funktionsprinzip des LED Leuchtmittels selbst. Die zum Einsatz kommenden Halbleiter senden ihren Spannungsimpuls unmittelbar an die Leuchtdioden, die ohne Zeitverzögerung ihr Licht abgeben.
Die bei diesem Vorgang funktionsbedingt auftretende Verzögerung zwischen Einschalten und Aufleuchten liegt in aller Regel im Bereich von Millisekunden. Für den Nutzer ist diese minimale Zeitdifferenz deshalb kaum wahrnehmbar. Leider gibt es allerdings einige LED Produkte, deren Zeitverzögerung erheblich länger ausfällt. Zwischen einer und zwei Sekunden kann es dauern, bis die Lampe so leuchtet, wie sie soll. Eine Verzögerung von diesem Ausmaß ist mehr als deutlich, und für viele Kunden ein Ärgernis. Beim Gang durch einen kurzen Flur etwa kann die Lampe erst dann zu leuchten beginnen, wenn der Nutzer schon wieder den Ausschalter betätigt.
Mangelhafte Schaltkonstruktionen und die Folgen
Zur Erklärung dieses Defizits wollen wir uns das Funktionsprinzip der LED Leuchtmittel etwas genauer ansehen. Mehrere Komponenten arbeiten nämlich bei der LED Lampe zusammen. Das sind im Einzelnen der LED Chip, der Treiber und schließlich das Netzteil. Eine Verzögerung nach dem Einschalten sollte in der elektrischen Verbindung zwischen dem Netzteil und dem Treiber zu finden sein.
Das Netzteil hat die Aufgabe, die Spannung von 220 Volt aus dem Stromnetz bzw. der Steckdose auf eine geringere Spannung abzusenken. Während des Betriebs versorgt es die Leuchte dann mit einem konstant fließenden Strom. Die zu diesem Zweck verbauten Kondensatoren können aber bei minderer Qualität und einem mangelhaften Schaltungsdesign sich nur sehr langsam aufladen. Als Folge gelangt der Strom nur mit einer deutlichen Verzögerung an seinen Bestimmungsort, nämlich den LED Chip. Bei einer Niedervolt-LED kann dasselbe Problem auftreten, wenn im Trafo die Kondensatoren bei einem ebenfalls schlechten Schaltungsdesign die Einschaltverzögerung verursachen.
Worauf sollte der Kunde beim Kauf einer LED Lampe achten?
Die Wartezeit nach dem Einschalten des Leuchtmittels lässt sich aber schon beim Kauf vermeiden. Nicht allein der Preis sollte das Kriterium bei der Auswahl des Produkts sein. Vielmehr stellen bereits die Herstellerinformationen alle relevanten Informationen bereit für eine fundierte Bewertung des Produkts. Der Kunde sollte dies nutzen, um einen Fehlkauf zu vermeiden.
In der beiliegenden Produktbeschreibung oder auf der Produktverpackung sind die einzelnen Merkmale der LED Lampe allgemein zugänglich. So darf nach der EU-Verordnung 1194/2012 die Zündzeit nicht länger als 0,5 Sekunden andauern. Nutzt der Hersteller allerdings das erlaubte Maximum, ergibt sich bereits ein spürbarer Effekt, den der Nutzer als störend empfinden kann. Wenn er sicher gehen will, dass die neue LED Lampe ohne eine sichtbare Zeitverzögerung schaltet, sollte er ein Produkt wählen, dessen Zündzeit weniger als 0,1 Sekunde beträgt.